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Engl. Bezeichnung: Lyme disease

Definition

Die Lyme-Borreliose oder Lyme-Krankheit ist eine Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Borrelia burgdorferi aus der Gruppe der Spirochäten ausgelöst wird. Die Borrelien können sich nach einer Infektion über den Blutkreislauf im gesamten Organismus ausbreiten und dabei jedes Organ und Gewebe in Mitleidenschaft ziehen.

Vorkommen

Die Lyme-Borreliose ist praktisch weltweit verbreitet. Es gibt inzwischen Berichte aus fast allen Teilen der Erde inklusive Europa, USA, Australien, Südafrika und der Volksrepublik China. Klimatische oder Temperaturgrenzen für den Erreger scheinen nicht zu existieren. Die Durchseuchung der Zecken mit Borrelien weist ein Nord-Süd-Gefälle auf. Der höchste Durchseuchungsgrad in Deutschland wurde im süddeutschen Raum festgestellt. Hier liegt er zum Teil bei 30% bis 50% (dagegen Niedersachsen: 10%). Genaue Daten über die Erkrankungsrate und über die Ausbreitung des Erregers gibt es nicht, da flächendeckende epidemiologische Daten fehlen. Nur in den neuen Bundesländern und Berlin besteht eine Meldepflicht für die Erkrankung.

Inkubation

Hauterscheinung sofort - weitere Symptome wenige Tage bis Monate nach dem Stich

Verlauf

Die Krankheit setzt normalerweise im Sommer ein. Die Hautläsion zeigt im frühen Stadium eine sich ausbreitende Ringform, oftmals mit einer hellen Zone im Zentrum (Erythema migrans). Fieber, Frösteln, Myalgie und Kopfschmerzen sind übliche Begleiterscheinungen. Anzeichen für eine Beteiligung der Hirnhäute können folgen. Wochen oder Monate nach Beginn der Krankheit können Schäden am zentralen Nervensystem und andere Komplikationen auftreten. Bis zu zwei Jahre danach kann sich eine Arthritis entwickeln.

Diagnostik

Die Diagnostik ist ausgesprochen schwierig - Erregernachweis, Serologie - immer unter Berücksichtigung des klinischen Bildes

Therapie

Antibiotika (z.B. Doxycyclin)

Vorsorge

keine Impfmöglichkeit Borreliose (nur gegen die ebenfalls von Zecken übertragene FSME) - Schutz vor Zeckenbissen ist aber ratsam

Wichtigste Differenzialdiagnose

Insektenstiche, Viruserkrankungen, bei Gelenkbeschwerden: rheumatische Erkrankung, Polyneuropathien, Nebenwirkungen von Medikamenten, depressive Entwicklungen