In Fernsehberichten aus China waren die Bilder lange ein absolutes Muss:
Chinesen, die auf der Straße, im Park oder auf großen Plätzen gemeinsam langsam fließende Übungen praktizierten. Diese Zeitlupenübungen sind Qigong-Übungen.
Schon vor 4000 Jahren werden sogenannte „Lebenstänze“ beschrieben, die den Energiefluß im Körper anregen sollen und die Energie verfeinern und deren Qualität verbessern sollen.
Oft wurden die Übungen nur innerhalb der Familie weitergegeben oder vom Meister auf ein paar Schüler, wobei es immer Übungen gab, die nur einem unter vielen – dem sogenannten Linienhalter – weitergegeben wurden.
Im Laufe der Jahre entwickelten sich viele verschiedene Stile und Formen. Um einen Überblick zu erhalten, kann man eine grobe Einteilung vornehmen:
- Übungen des stehenden Baumes
- Übungen des bewegten Qigong
- Übungen des stillen Qigong
Die Übungen des Stehens, auch „Big Tree“ oder Pfahlqigong, zählen unter anderem auch zu den Grundübungen des Taiji und anderer asiatischer Kampfsportarten.
Während des Stehens laden wir uns mit der Energie des Himmels und der Erde auf, wir öffnen große Energiekanäle in unserem Inneren und lassen die Energie fließen.
Im bewegten Qigong werden die Meridiane gereizt, gedehnt und gestaucht, um sie so wieder leitfähig zu machen, damit die Energie gleichmäßig im Ganzen Körper verteilt werden kann. Gleichzeitig versucht man, in der Bewegung eine innere Ruhe und Gelassenheit zu erlangen.
Stilles Qigong wiederum stärkt den Geist. Der Geist lenkt das Qi – überall wo unsere Gedanken sind, ist auch das Qi, die Lebensenergie. Im stillen Qigong werden durch Geisteskraft Energiebahnen gestärkt, bestimmte Punkte stimuliert (wie eine geistige Akupunktur), aber auch neue Energiefelder geschaffen. Äußerlich in Ruhe begeben wir uns auf die Suche nach der inneren Bewegung.
Allen Formen gemeinsam ist der grundlegende „Qigong-Zustand“: der Geist muss zur Ruhe kommen, bevor die verschiedenen Kräfte wirken. So ist das praktizieren von Qigong immer auch Meditation, in die Mitte finden, lernen zu entspannen und wirklich ruhig zu werden.
Für viele ist erstaunlich, wie anstrengend es sein kann, zu entspannen. Doch das bedeutet Qigong in der Überseztung auch: Unter Anstrengung (Gong) mit der Lebensenergie (Qi) arbeiten.
Michael Schulte-Huxel praktiziert Qigong als Grundlage aller „Energie-Medizin“. Durch Qigong werden ihm Meridiane und Akupunkturpunkte erfahrbar, Energiebahnen und –Zustände der Patienten spürbar.
Er hatte das Glück, einige chinesische Meister in seiner Ausbildung erleben zu dürfen, u.a. Meister Li Zhi Chang und Meister Xu Mingtang. Zudem nimmt er regelmäßig an Fortbildungen und vertiefenden Wochenenden bei Joachim Stuhlmacher teil.
Gemeinsam mit seiner Frau leitet er außerhalb der Praxis regelmäßig Qigong-Kurse in Gelsenkirchen-Mitte.