Übersicht
Erreger
Japanisches-Enzephalitis-(JE-)Virus, das zu den Flaviviren gehört
Vorkommen
Japanische Enzephalitis kommt in einer Reihe asiatischer Länder und gelegentlich im nördlichen Queensland, Australien, vor. Betroffen sind besonders ländliche Gebiete, in denen Schweinezucht und Reisanbau betrieben werden.
Infektionsweg
Das Virus wird durch verschiedene nachtaktive Moskitos der Gattung Culex übertragen. Es befällt Schweine, verschiedene Arten wilder Vögel und Menschen. Moskitos infizieren sich während einer Blutmahlzeit bei infizierten Schweinen oder Vögeln.
Inkubation
5 - 15 Tage
Verlauf
Die meisten Infektionen verlaufen asymptomatisch. In symptomatischen Fällen kommen unterschiedliche Schweregrade vor. Milde Infektionen sind durch febrile Kopfschmerzen oder aseptische Meningitis charakterisiert. In schweren Fällen tritt die Krankheit plötzlich auf und schreitet schnell voran mit Kopfschmerzen, hohem Fieber und Anzeichen für eine Meningitis. Bleibende neurologische Erkrankungen sind bei den Überlebenden häufig. Annähernd 50 Prozent der ernsten Fälle enden tödlich.
Passiver Schutz
Meidung von Moskitostichen, Schutz durch Moskitonetze und Repellents (z.B. Autan).
Impfstoff
Derzeit werden drei JE-Impfstoffe großtechnisch hergestellt und angewendet: ein inaktivierter, auf Mäusehirn gezüchteter Impfstoff (IMB), ein inaktivierter und ein attenuierter Lebendimpfstoff, beide auf Zellkulturen gezüchtet. Nur der IMB-Impfstoff ist verbreitet kommerziell erhältlich (IMB = inactivated-mouse-brain). JE-Impfstoffe sind in Deutschland nicht zugelassen - der Bezug kann aber über die Apotheke erfolgen (Hersteller: Fa. Biken - Japan). Aktuell (Stand 10/2008 steht in der Schweiz ein gentechnologisch hergestellter Impfstoff kurz vor der Zulassung. Die bisher vorliegenden Ergebnisse sprechen für eine hervorragende Wirksamkeit und Verträglichkeit des neuen Impfstoffes.
Anwendung
3 Grundimpfungen im Abstand von 1 Woche (oder Woche 0, 1, 3 )
Impfschutz
guter Impfschutz für 4 Jahre, dann ggf. Auffrischung
Nebenwirkungen
Seltene, aber schwerwiegende neurologische Reaktionen auf den IMB-Impfstoff wurden sowohl aus Endemiegebieten als auch aus Nicht-Endemiegebieten gemeldet. Gelegentlich kommt es zu allergischen Reaktionen auf die Impfstoffbestandteile. Da derartige Reaktionen in den ersten zwei Wochen nach der Impfstoffgabe auftreten können, ist es ratsam, die vollständige Impfung deutlich vor der Abreise durchzuführen. Als Kontraindikation gilt eine hypersensible Reaktion auf eine vorangegangene JE-Impfung. Auch während der Schwangerschaft sollte die Impfung gemieden werden, es sei denn, das Risiko einer Infektion überwiegt. Die Impfung sollte nur durch einen erfahrenen Arzt erfolgen.
Bemerkungen
Abstand zu anderen Impfungen nicht erforderlich