Übersicht

Definition

Hantaviren werden durch verschiedene Arten von Nagetieren übertragen. Zu Infektionen kommt es durch direkten Kontakt mit Fäkalien, Speichel oder Urin infizierter Tiere beziehungsweise durch die Inhalation des Virus über Exkrementenstaub. (Nagetier > Speichel, Urin, Fäkalien > Lebensmittel oder Staub > Mensch)

Vorkommen

weltweit, gehäuftes Auftreten in China, Korea, GUS, Osteuropa, USA und Südamerika.

Inkubation

1 - 3 Wochen

Verlauf

Man unterscheidet zwischen einer Hantviruserkrankung mit pulmonalem Syndrom (HPS) und mit renalem Syndrom (HFRS). In beiden Fällen handelt es sich um eine akute Virusinfektion mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Magen-Darm-Symptomen, Schädigung der Gefäße, Blutdruckabfall, Blutungen und Schock. Eine Nierenfunktionsstörung mit Oligurie ist charakteristisch für HFRS. Beim HPS kommt es bedingt durch Lungenödeme zu Atemnot. HFRS endet in bis zu 15 Prozent, HPS in bis zu 50 Prozent der Krankheitsfälle tödlich; auch milde oder unbemerkte Verläufe möglich.

Diagnostik

klinisch, Erregernachweis, Serologie

Therapie

keine spezifische Behandlungsmöglichkeit, symptomatisch (keine Acetylsalicylsäure wg. Blutungsneigungen)

Vorsorge

keine Impfmöglichkeit; Vermeidung von Kontakt zu Nagetieren und deren Exkrementen. Abenteuerreisende, Rucksackreisende, Camper und Reisende, die berufsbezogenen Kontakt zu Nagetieren in Endemiegebieten haben, sollten Nagetiere von Zelten und anderen Behausungen fernhalten und alle Lebensmittel vor der Verunreinigung durch Nagetiere schützen.

Wichtigste Differenzialdiagnose

alle fieberhaften Erkrankungen mit Blutungsneigung, Leptospirose, - Vorgeschichte richtungsweisend!